Theater im Zeichen von Leistungs- und Familiendramen

Eine Besonderheit in diesem Schuljahr war, dass es zwei Literaturkurse gab, die unabhängig voneinander zwei völlig verschiedene Theaterstücke entwickelten, die im Rahmen des Unterrichts in mühevoller Kleinarbeit von einzelnen Rollenbiographien zu unzusammenhängenden Szenen und von dort aus langsam zu zusammenhängenden Theaterstücken wurden. Diese Verflechtung ergab in beiden Kursen eine eigene Welt, die aber immer mal wieder Bezug nahm auf reale Ereignisse und Personen.

Zuerst präsentierte der Literaturkurs der Q2 am 1. Juni vor Mitschüler*innen aus der Oberstufe sowie interessierten Eltern, Erziehungsberechtigten sowie Lehrer*innen das Stück „Ceta“. In diesem geht es um eine dystopische Schulwelt, in der die Schüler*innen vom Schulministerium und dessen Überwachungsmaschinerie zum Lernen „animiert“ werden, indem diejenigen, die defizitäre Leistungen bringen, einen „Nachteilsausgleich“ namens Ceta erhalten. Diese Pille hat jedoch schlimme Nebenwirkungen und macht abhängig. Zwei mutige Schülerinnen (gespielt von Sarah Schmitz und Maren Hüls) stellen sich dem System (repräsentiert durch Linus Keußen) entgegen und setzen sich schließlich mit ihrer Individualität durch.

Um etwas völlig anderes ging es am 16.06. im Theaterstück der Q1. Unter dem Titel „Irgendwas brennt immer (an)“ brachten die Schüler*innen ein Familiendrama auf die Bühne, in dem es um eifersüchtige und unerreichbare Geschwister, Liebe und Herzschmerz sowie um den Tod geht – kurz: um Höhen, Tiefen und Abgründe von Familie. Familienoberhaupt Hermann (gespielt von Polychronis Omourloglu) ist ein griesgrämiger Rentner, der den halben Tag verschläft oder seinen Sohn Michael (Malik Kone) anschreit. Die Beziehung von Melanie (Angelina Verdouw) und Muhammed (Muhammed Yöndem) wird von Melanies Schwester Sophia (Nicole Reiter) torpediert, während die Geschwister Achim (Emely Böing) und Patricia (Anjulie Schüring) nicht unterschiedlicher sein könnten. Zusammengehalten wird die Familie nur von „Tante“ Emma (Kira van Marwick), der guten Seele der Familie.

Da das Stück im Rahmen des Schulfestes gespielt wurde, füllten neben Lehrer*innen auch zahlreiche Schüler*innen aus den Klassen 5 – 9 das pz, die sich von den Auswüchsen der Familie bestens unterhalten fühlten.

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