Fördern & Fordern
Kinder sind unterschiedlich begabt und haben unterschiedliche Interessen.
Darauf stellen wir uns ein:
Wir zeigen den Kindern, wie sie selbstständig arbeiten können und planen Zeit dafür ein.
Wir ermöglichen Kindern, gleichzeitig an unterschiedlich schweren Aufgaben zu arbeiten.
Wir fördern und fordern gegenseitige Hilfe.
Wir beraten die Kinder regelmäßig, wie sie ihre Leistungen verbessern können.
Wir fordern die Stärkeren, sich weiter anzustrengen.
Wir fangen besondere Schwächen durch Förderangebote während der Unterrichtszeit auf.
Wir begeistern Kinder durch lebensnahen, abwechslungsreichen Unterricht. Dazu tragen auch fachübergreifende Projekte bei.
Wir legen großen Wert auf soziales Lernen durch kooperatives Lernen, SoKo-Stunden, Ganztag und Teamstruktur.
Immer mehr Schüler und Schülerinnen kommen mit Lese-Rechtschreib-Problemen an die Städtische Gesamtschule Bocholt. Aus diesem Grund haben wir in Zusammenarbeit mit Frau Nadine Notten ein spezielles Förderkonzept entwickelt. Frau Notten ist diplomierte Legasthenietrainerin und unterstützt unser Lehrpersonal im Umgang mit Kindern, die von einer LRS oder Legasthenie betroffen sind.
Es geht dabei zum einen um die konkrete Förderung der Schülerinnen und Schüler im Unterricht oder in speziellen Förderkursen, zum anderen aber auch um die Beratung betroffener Eltern.
Um die Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer Rechtschreibfähigkeit in Deutsch einschätzen zu können, wird in den ersten Wochen des neuen Schuljahres immer ein Diagnosediktat geschrieben. Auf der Basis dieses Diktates entsteht für jedes Kind ein individueller Förderplan, der seine Fehlerschwerpunkte benennt, sodass jeder Schüler/jede Schülerin individuell und gezielt gefördert werden kann.
In Lerngruppen mit ca. 6 bis 10 Kindern arbeiten die Schüler dann an ihren individuellen Fehlerschwerpunkten. Die Förderstunden liegen innerhalb des regulären Stundenplans und werden von Frau Notten betreut.
Die Deutsch-Ergänzungsstunde dient der Förderung der Schüler:innen der Jgst. 5 und 6 in den Kompetenzbereichen Lesen, Rechtschreibung und Grammatik. Diese Stunde wird von der jeweiligen Deutsch-Fachlehrkraft genutzt, um individuelle Lernschwächen in diesen Bereichen aufzuarbeiten und auch Stärken herauszuarbeiten.
Der Kurs "Mathe-Fit" richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten im Fach Mathematik. Zirka 20 Prozent der Jugendlichen rechnen laut Pisa-Studie am Ende der Regelschulzeit zum Teil nur auf Grundschulniveau und können schwerlich Anforderungen bewältigen, die über elementare Standardaufgaben hinausgehen. Um diese Schülerinnen und Schüler gezielt fördern zu können, wird zu Beginn der Klasse 5 ein Diagnosetest im Mathematikunterricht durchgeführt.
Dieser bildet die Grundlage für die individuellen Förderung, die während des gemeinsamen Lernzeitentreffs am Montag mit maximal 12 Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 5 und 6 von einer Mathematiklehrkraft durchgeführt wird.
Der Kurs "Mathe-Fordern" richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die im Fach Mathematik besonders leistungsstark sind. Anhand von Knobelaufgaben und Rechenrätseln werden sie herausgefordert, kreative Lösungswege zu entwickeln und dadurch ihr mathematisches Denken zu vertiefen.
Das Projekt "Sternstunden" richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die ein besonders intensives Interesse an einem Thema zeigen. Sie werden in den sogenannten Sternstunden in projektartiges Arbeiten eingeführt und erhalten die Möglichkeit, sich intensiv mit ihrem Interessensgebiet auseinanderzusetzen und dieses ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu präsentieren. Dafür können sie unterschiedlichste analoge oder digitale Präsentationsformen wählen.
Schülerinnen und Schüler der Jgst. 9 und 10 werden im Neigungsfach "Lerncoaches" zu Lernbegleitern ausgebildet.
Was ist unsere Aufgabe als Lerncoach?
Wir unterstützen die jüngeren Schülerinnen und Schüler während der Lernzeit. Das heißt, wir besprechen zunächst individuelle Schwierigkeiten, die das Lernen erschweren. Das kann sich auf ein spezielles Fach beziehen oder auch auf fächerübergreifende Fähigkeiten. So helfen wir z.B. beim Sortieren der Schnellhefter und Hefte, wir trainieren Basisfähigkeiten, wie Lesen, Grundrechenarten, Schreiben. Wir überlegen gemeinsam, wie das Arbeitsverhalten verbessert werden kann. Wichtig ist, dass wir keine Vorschriften machen, sondern mit den jüngeren Schülerinnen und Schülern gemeinsam erarbeiten, wie die Hilfe aussehen soll.
Wie läuft das Lerncoaching ab?
Wir gehen jeweils zu zweit als Lerncoaches in eine Klasse und betreuen zunächst 2-4 Schülerinnen / Schüler. Diese können sich entweder eigenständig melden oder vom Klassenlehrerteam benannt werden. Gerne nehmen wir erste Hinweise an, welche Unterstützung benötigt wird. Wichtig ist, dass wir keine reine Nachhilfe in einem Fach geben, sondern das Lernen allgemein unterstützen möchten. Wie lange das Coaching durchgeführt werden soll, kann variieren. Es sollte aber mindestens 8 Lernzeitstunden dauern. Gerne kann danach ein Wechsel stattfinden.
Die UN-Behindertenrechtskonvention hat „Inklusion“ im Jahr 2008 als Menschenrecht für Menschen mit Behinderung erklärt. Dahinter verbirgt sich, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Im Gegensatz zum Ansatz der Integration bedeutet dies nicht mehr, dass sich Menschen mit Behinderung an die Umwelt anpassen sollen, sondern diese von vornherein so ausgestattet ist, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können. Im Grundsatz bedeutet dies, dass die Unterscheidung „behindert oder nichtbehindert“ keinerlei Relevanz mehr hat.
Oft wird „Inklusion“ als moderneres Wort für „Integration“ benutzt bzw. im Austausch dafür verwendet. Diese synonyme Verwendung der Begrifflichkeiten ist schlicht falsch. Inklusion bedeutet nicht das Integrieren von Menschen mit Behinderung in ein starres, bereits bestehendes System, sondern vielmehr die Anpassung und Optimierung eines bereits bestehenden Systems auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder, also eine Veränderung der Umwelt an die jeweiligen Voraussetzungen der Kinder.
Umsetzung an der Gesamtschule Bocholt
Entsprechend der Bedürfnisse unserer Kinder schaffen wir die Voraussetzungen für unsere Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf ganz individuell. In jeder unserer Klassen werden sowohl Kinder mit Gymnasialempfehlung, Realschulempfehlung, Hauptschulempfehlung, als auch mit sonderpädagogischem Förderbedarf beschult und lernen gemeinsam in Lerngruppen. Im Bereich der Inklusion bedeutet dies ggf., dass ausreichend Unterstützung und Assistenz oder technische Ausstattung vorhanden sein muss, um eine Teilhabe zu ermöglichen. Dies erfolgt mitunter durch individuelle Förderung in der Klasse (anhand von speziell zugeschnittenen Materialien und persönlicher Zuwendung), Unterrichtsbegleitung durch Lehrerinnen und Lehrer für Sonderpädagogik, spezielle Förderung während der Unterrichtszeit in Einzel- oder Kleingruppenförderung, Schulbegleitung, sowie die gezielte Vernetzung und Förderung mit außerschulischen Partnern (Ergotherapie, Logopädie, Autismusambulanz etc.).
Sonderpädagogische Arbeit an der Gesamtschule Bocholt
Auf der Basis der persönlichen Bedarfe der Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden Förderziele ganz spezifisch anhand von Förderplänen gesetzt und individuell umgesetzt. Dabei wird jedes Kind als Gesamtpersönlichkeit in den Fokus genommen und entsprechende Förderangebote angepasst.
Wie macht sich Inklusion in der Klasse bemerkbar?
Gute Frage – schauen Sie doch einfach mal in einer Klasse vorbei und sagen sie uns, welches unserer Kinder eine Gymnasialempfehlung, eine Realschulempfehlung, eine Hauptschulempfehlung oder sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf hat.
Wenn wir unsere Arbeit gut machen, können Sie diese Frage im Anschluss auch nicht beantworten.
Individuelle Förderung ist einer der Kernaspekte unserer Schule. Dieser schließt auch die individuelle Unterstützung bei Lernschwierigkeiten in einem bestimmten Fach oder einem Thema mit ein.
Unter dem Motto "Schüler helfen Schülern" bieten Schüler:innen der oberen Jahrgänge (Tutor/in) Nachhilfe für jüngere Schüler:innen unserer Schule an.
Über folgenden Link https://ges.bocholt.de/iserv/etherpad/show/170 gelangt man zu den Nachhilfeangeboten. Der Kontakt kann entweder direkt über die IServ-Email-Adresse (einfach den Vor- und Nachnamen der Tutorin/des Tutors in die Mailadresse bei IServ eingeben) oder über die Fachlehrkraft hergestellt werden.
Bei dem Nachhilfekonzept steht durchgängig die Eigenverantwortlichkeit aller Beteiligten im Vordergrund, wodurch die Selbständigkeit und Eigeninitiative sowohl der Nachhilfesuchenden als auch der Tutorinnen und Tutoren nachhaltig geschult werden.